Die hallesche Orgelbauer-Familie Wäldner

Halles Orgellandschaft im 19. Jh. war nicht nur im sakralen Kirchenbau, wie die Instrumente im Dom, in St. Georg und in St. Laurentius verdeutlichen, sondern auch im Profanbau wie dem Stadtgymnasium durch die Familie Wäldner geprägt. In der Peripherie liegende Dörfer, z.B. Angersdorf, Lettin, Lieskau, ergänzen das Bild um weitere Instrumente.
Neben den Neubauten gehörten auch Reparaturen und Pflege firmenfremder Instrumente zum Alltag. Dabei offenbart eine Inschrift August Ferdinand Wäldners in der Reichel-Orgel der Marktkirche Unserer lieben Frauen einen Aspekt der Geisteshaltung im Umgang mit historischen Instrumenten: „Die Orgel gilt als kunstgeschichtlich wertvoll und ist Gegenstand des Interesses des Herrn Prov. Konservators. [...]“.
Der Vortrag soll die Bedeutung der Orgelbauer-Familie Wäldner für die Stadt, die Region und für die Entwicklung des Orgelbaus in (Mittel-) Deutschland im 19. Jh. aufzeigen, aber auch versuchen, die Haltung bzw. Selbstreflexion in der Wechselwirkung des Marktes und der Konkurrenz darzustellen. Die Wäldner prägten allein schon durch die Zeitspanne von 72 Jahren Firmentätigkeit (1815 bis 1897) die Orgellandschaft unserer Gegend.
Im Mittelpunkt des Vortrags steht exemplarisch die Dom-Orgel, bei deren aufwendiger Pfeifen-Restauration 2019 einige neue Erkenntnisse gewonnen werden konnten. Es erklingen zudem unveröffentlichte Aufnahmen des Instruments.

Musik hinterfragt

Spannende Themen und hochkarätige Referenten erwarten Sie bei der beliebten populärwissenschaftlichen Vortragsreihe „Musik hinterfragt“. Fachexperten sprechen unter Einbeziehung von Klangbeispielen über musikalische Themen, die mit der Arbeit der Stiftung Händel-Haus verbunden sind oder durch besondere Anlässe, wie Jubiläen, auf breiteres Interesse stoßen. Den Vorträgen schließt sich meist eine offene Diskussion an, bei der die Anwesenden das Gehörte „hinterfragen“ können.