Politik der Oper. Händels Opernakademien 1719-1737
27. bis 31. Mai 2023
Die Händel-Festspiele in Halle an der Saale werden 2023 unter dem Motto „Die Oper: Streit um Dideldum und Dideldi“ stehen. Mit dem Zitat aus einem Gedicht in einer Londoner Zeitschrift des Jahres 1725, das auf die Konkurrenz zwischen den Opernkomponisten Giovanni Bononcini und Georg Friedrich Händel abzielt, soll akzentuiert werden, dass die Oper seit jeher Gegenstand von Auseinandersetzungen gewesen ist, in denen kulturpolitische und künstlerische Interessen miteinander verknüpft gewesen sind. Dies gilt allemal auch für die beiden Opernakademien, für die Händel zwischen 1719 und 1734 leitend tätig war, und denen sich die Konkurrenz zwischen der “Opera of the Nobility” und Händels Wirken im Covent Garden Theatre bis zum Jahr 1737 anschloss. Auf nahezu allen Ebenen der Opernproduktion zeigen sich Verknüpfungen hin zu übergreifenden politisch-kulturellen und sozialen Aushandlungsprozessen: sei es in der Organisation, Patronage und Finanzierung der Akademien, sei es im Publikum, sei es in der öffentlichen Kritik, sei es in der Repertoire-Auswahl und den Libretti, sei es bei den Sängerinnen und Sängern, sei es bei den Szenarien und Bühnenbildern, sei es bei den Kompositionen selbst.
Die Internationale Wissenschaftliche Konferenz zu den Händel-Festspielen 2023 möchte die genannten politischen Dimensionen der Akademien Händels, aber auch ihre Voraussetzungen und Folgen, ebenso ausloten wie zu Vergleichen mit früheren und späteren Institutionalisierungsformen der Kunstform Oper einladen. Nicht zuletzt soll es auch um eine kritische Aktualisierung der historischen Befunde vor dem Hintergrund der heutigen Situation der Opernhäuser gehen.
Die Konferenz wird gefördert vom International Office der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Website der Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft: www.haendel.de
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Der Ablaufplan ist ab sofort über die folgenden Links als PDF abrufbar. Die Abstracts zu den einzelnen Vortragsthemen können bereits vorab auf dieser Seite als PDFs heruntergeladen und eingesehen werden.
Programm Internationale Wissenschaftliche Konferenz 2023
Flyer Internationale Wissenschaftliche Konferenz 2023
Internationaler Händel-Forschungspreis
Die Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V., Internationale Vereinigung, hat am 30. Mai 2023 den 6. Internationalen Händel-Forschungspreis an den Berliner Musikwissenschaftler Christoph Schaller für seine Masterarbeit „Händel hören 1785–1900. Der Messias im Kreislauf von Kanonisierung, Werkkonstitution und musikalischer Wahrnehmung“ verliehen. Thema der Arbeit ist, ausgehend von Händels Messias, die Frage nach der Ausprägung eines Kanons von Meisterwerken der Musikgeschichte. „Die Untersuchung zeigt exemplarisch auf, wie durch und durch historisch bedingt, fließend und je nach historischem Kontext unterschiedlich motiviert gerade der vermeintlich stabile Kanon musikalischer Meisterwerke ist“, so Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann, Präsident der Händel-Gesellschaft und Vorsitzender der Jury, in seiner Laudatio auf den Preisträger.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft.