Musik am Vorabend des Großen Krieges
Michael Praetorius zum 450. Geburtstag - Musik hinterfragt
Musik hinterfragt - Nachholtermin
Musik am Vorabend des Großen Krieges. Michael Praetorius zum 450. Geburtstag
Referentin: Prof. Dr. Franziska Seils (Halle)
Ort: Händel-Haus, Renaissance-Raum
Dank der Unterstützung des Freundes- und Förderkreises des Händel-Hauses zu Halle e. V. sind die Vorträge für die Zuhörer kostenfrei.
Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird empfohlen.
freier Eintritt
„Deine heilige Musik, PRAETORIUS wird leben, solange die Elbe Wasser führt.“
Diese Worte schrieb der sächsische Hofprediger Matthias Hoë von Hoënegg (1580-1645) in einem Widmungsepigramm zu Praetorius’ Drucksammlung Polyhymnia Caduceatrix & Panegyrica (1619). Der Äußerung des strengen Lutheraners voraus ging ein Seitenhieb gegen die „Tadler und Spötter“ der Musik, die von Hoënegg wohl vor allem in den calvinistischen Christen sah. Praetorius’ Drucksammlung Polyhymnia Caduceatrix enthält Kompositionen der höfischen Präsentation, die bei der Zusammenkunft der Höfe musiziert wurden und für die der Komponist eine stattliche Anzahl Musiker aus mehreren Kapellen einsetzen konnte. Mit musikalische Pracht im Gottesdienst (bevorzugt dabei die mehrchörige Bearbeitung lutherischer Kirchenlieder) demonstrierte man Stärke – nicht zuletzt Andersgläubigen gegenüber.
Michael Praetorius gilt heute als ein Komponist, „dessen Schaffen so eng wie das keines anderen seiner Zeitgenossen mit der Vorgeschichte des Dreißigjährigen Krieges verflochten ist“ (Arno Forchert). Der angekündigte Vortrag legt seinen Fokus auf das Wirken Praetorius’ in Wolfenbüttel und Dresden, auf seine Beziehung zu Herzog Heinrich Julius von Braunschweig und Lüneburg (1564-1613), auf die zielbewusste Auswahl der Widmungsträger seiner Werke und natürlich – mit Klangbeispielen – auf die musikalische Pracht im Gottesdienst.
Musik hinterfragt
Spannende Themen und hochkarätige Referenten erwarten Sie bei der beliebten populärwissenschaftlichen Vortragsreihe „Musik hinterfragt“. Fachexperten sprechen unter Einbeziehung von Klangbeispielen über musikalische Themen, die mit der Arbeit der Stiftung Händel-Haus verbunden sind oder durch besondere Anlässe, wie Jubiläen, auf breiteres Interesse stoßen. Den Vorträgen schließt sich meist eine offene Diskussion an, bei der die Anwesenden das Gehörte „hinterfragen“ können.