Focus Bohlenstube
None but the brave

Die walisischen Harfenvirtuosen in G. F. Händels London
Maximilian Ehrhardt (historische Harfen)
(Instrument von Claus Hüttel, Düren, 2007)
Ort: Händel-Haus, Bohlenstube
15,00 €
Seit Jahrhunderten ist die Harfe das walisische Nationalinstrument. Ihre Schönheit in Form und Klang zog seit jeher die Zuhörer in ihren Bann, woraufhin zahlreiche Mythen und Sagen rund um das Instrument entstanden sind. Im späten 17. und 18. Jahrhundert gingen viele walisische Harfenisten nach London, wo sie nach und nach ihre traditionellen Lieder mit populärer englischer Musik und Opernarien vermischten. Maximilian Ehrhardt, einer der international führenden Spezialisten für historische Harfen, entdeckte 2015 in der walisischen Nationalbibliothek in Aberystwyth eine besondere Sammlung mit Harfenmusik des 18. Jahrhunderts. Auf dem Nachbau einer Harfe aus dem 18. Jahrhundert erklingt nun eine Auswahl der virtuosen Musik aus dieser einzigartigen Sammlung.
Programm
Georg Friedrich Händel
Happy pair, none but the brave deserves the fair (1685-1759)
John Parry/Schottisches Volkslied
Rosline castle (1710-1782)
Antonio Vivaldi
The fifth Concerto of Vivaldi (1678-1741)
John Parry/Englisches Volkslied
Thro’ the Wood Laddie
John Stanley
Largo & Allegro (1712-1786)
John Parry/Englisches Volkslied
Highland Laddie with variations
Edward Jones (‘Bardd y Brenin’)
Dynwared yr Eos or Mock Nightingale (1752-1824)
John Christopher Smith
Lesson I Larghetto (1712-1795)
Arcangelo Corelli
Gig in the Third Solo of Corelli (1653-1713)
John Parry/Walisisches Volkslied
Dafudd Gareg Wen
John Burton
Burton’s Chace (1730-1782)
Maximilian Ehrhardt gehört zur neuen Generation Interpreten der historischen Harfe, die virtuoses Spiel, mit intensiver Erforschung der Quellen und innovativen Programmen und Konzertkonzepten vereinigen.
2023 spielt er u.a. mit Concerto Copenhagen Monteverdis L’Orfeo an der Oper in Kopenhagen, ist Stimmführer in Konzerten und CD-Aufnahmen von Wagners Rheingold mit Concerto Köln, tritt mit Christina Pluhars L’Arpeggiata im Utrecht Festival auf und spielt Continuo in Händels Semele an der Münchner Staatsoper sowie in Händels Saul, Serse und Jephta an der Komischen Oper in Berlin. Parallel realisiert er 2023 auch seine eigenen Projekte: Er veröffentlicht mit seinem Ensemble Société Lunaire beim belgischen Label Ramée in Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur ein Album mit Ersteinspielungen belgischer Quartette für Harfe und Streicher aus dem 18. Jahrhundert. Außerdem präsentiert er sein Musiktheaterprojekt DIE WILDE JAGD mit Société Lunaire in Berlin, nimmt er sein neues Solo-Album DIMINUTIONS mit eigens für ihn komponierten Werken zeitgenössischer Komponisten und Werken des frühen 17. Jahrhunderts für Carpe Diem Records auf und veröffentlicht er eine Notenausgabe mit walisischer Harfenmusik des 18. Jahrhunderts.
Maximilian Ehrhardt studierte am Conservatorium van Amsterdam, wo er sein Masterstudium der Harfe bei Prof. Erika Waardenburg 2009 cum laude abschloss. Zeitgleich begann er 2008 das Studium der historischen Harfen bei Prof. Mara Galassi an der Accademia Internazionale della Musica di Milano, welches er 2015 mit dem Master, ebenfalls cum laude, abschloss. Er spielte unter anderem mit dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg, dem Orchester der Komischen Oper Berlin, Concerto Köln, L’Arpeggiata, Concerto Copenhagen, dem Wroclaw Baroque Orchestra, dem Balthasar Neumann Ensemble, der Lautten Compagney, Les Talens Lyriques, dem Boston Early Music Festival Orchestra und dem Choeur de Chambre de Namur. Er arbeitete mit Dirigenten wie Konrad Junghänel, Kent Nagano, Thomas Hengelbrock, Lars Ulrik Mortensen, Christophe Rousset, Lorenzo Ghielmi und Leonardo García Alarcón.
Maximilian Ehrhardt hat zahlreiche CDs aufgenommen und wurde für den International Classical Music Award und den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert. 2019 nahm er seine erste Solo-CD ‘None but the Brave’ in Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur auf, welche im September 2020 bei Carpe Diem Records (Outhere) veröffentlicht wurde.
www.maximilianehrhardt.com